Pressemitteilung

Freiburg, den 23. Mai 2023

Der Schutz des Klimas und der Biodiversität, ein funktionierendes öffentliches Transportsystem und die Förderung der Lebensqualität der Bevölkerung gehören zu den zentralen Anliegen, die nicht nur auf nationaler, sondern auch auf lokaler Ebene gelöst werden müssen. Auch wenn ein politischer Wille für Verbesserungen zu erkennen ist, verlaufen die Fortschritte noch bei weitem nicht im Tempo, das in Anbetracht der zu lösenden Probleme erforderlich wäre. Die Agglomeration Freiburg bietet grosses Potenzial, um die Situation zu verbessern. Der Richtplan und die Agglomerationsprogramme weisen aber noch immer grosse Lücken auf, die in Hinblick auf das fünfte Agglomerationsprogramm dringend geschlossen werden müssen. Delegierte der GRÜNEN, der SP und der ML-CSP haben eine Reihe von Vorstössen im Agglomerationsrat eingereicht, die auf die Förderung der Biodiversität und die Verbesserung der Fahrpläne der Buslinien abzielen und über die wir in der nächsten Sitzung des Agglomerationsrates vom 25. Mai abstimmen werden. Die Delegierten der ML-CSP, der SP und der GRÜNEN werden die laufende Legislatur nutzen, um weitere Postulate zur Verbesserung der Umwelt und der Lebensqualität in der Agglomeration Freiburg einzureichen. Gerade in den Bereichen Energie, Klima, Biodiversität und der Siedlungsentwicklung sehen wir noch grosses ungenutztes Potenzial.

 

Ein ambitionierter Lichtplan für die Agglomeration

Es fehlt in der Agglomeration Freiburg eine umfassende Strategie zur Lichtverschmutzung, um deren negativen Folgen für die Umwelt und für die Gesundheit zu verringern. Die Agglo sollte die Koordination übernehmen, um einen ehrgeizigen Lichtplan zu verabschieden, der auf eine substantielle Reduzierung der Lichtverschmutzung und die Einführung eines «schwarzen Rasters» auf regionaler Ebene abzielt.

Für eine Revitalisierung der Quellen

Quellen und die Lebensräume um Quellen gehören zu den am stärksten gefährdeten Biotopen der Schweiz. Einerseits ist es notwendig, die letzten noch erhaltenen Standorte zu schützen. Anderseits ist es nötig, weitere Quellen zu revitalisieren, um die Biotope zu vernetzen und das langfristige Überleben der dort lebenden Arten zu sichern. Viele der gefassten Quellen werden heute nicht mehr genutzt und können oft mit geringen technischen und finanziellen Mitteln revitalisiert werden. Wir fordern, dass die Agglo eine Bestandesaufnahme der Quellen, die nicht mehr genutzt werden, durchführt. Darauf aufbauend sollen Vorschläge für Revitalisierungsmassnahmen formuliert und zusammen mit den Gemeinden umgesetzt werden.

Die Planung der Ökologischen Infrastruktur auf der Ebene der Agglomeration

Dem Konzept der ökologischen Infrastruktur (ÖI) kommt im 21. Jahrhundert im Bereich der Erhaltung der Biodiversität grösste Wichtigkeit zu. Seine Konkretisierung ist eine der grossen Herausforderungen der kantonalen und eidgenössischen Biodiversitätsstrategien. Was wir brauchen, sind geschützte oder der Biodiversität gewidmete Sektoren, die durch Vernetzungsmassnahmen miteinander verbunden sind. Wir fordern, dass die Agglo in Zusammenarbeit mit den betroffenen kantonalen und kommunalen Behörden Massnahmen zur Umsetzung und Verwaltung der ÖI auf ihrem Gebiet bereits im nächsten Agglomerationsprogramm verankert.

Von den SBB unabhängige Fahrpläne für die hochfrequentierten öffentlichen Verkehrslinien

Heute sind die Fahrpläne aller Linien des öffentlichen Verkehrs in der Agglo so gestaltet, dass sie am Bahnhof Freiburg die bestmöglichen Anschlüsse an die Hauptlinien der SBB ermöglichen. Dies ist notwendig und wünschenswert für Linien, die maximal viermal pro Stunde bedient werden, nicht aber für solche mit häufigeren Verbindungen. Dies führt oft zu Staus auf dem Boulevard Pérolles und am Bahnhofplatz. Wir fordern den Agglomerationsvorstand auf, die Machbarkeit einer Anpassung der Fahrpläne der am häufigsten verkehrenden Linien zu prüfen, um Staus zu begrenzen und die Effizienz der öffentlichen Verkehrsmittel bei ihrer Ankunft im Stadtzentrum zu verbessern.

Kontakt : Léo Sapia, Vorstandsmitglied, leo.sapia@gmail.com, 079 543 40 87.